Dies ist der Grundsatz des Workshops: „Klimaschutz, aber sicher? Aber gerecht!“, den wir im Rahmen der Wetter.Wasser.Waterkant.2019 besucht haben. Der Workshop befasste sich mit dem Klimawandel, seinen Ursachen, seinen Folgen, wer verantwortlich dafür ist, was man tun kann und wie man es tun könnte.
Der Workshop wurde von zwei Schülern geleitet, die vom Bildungswerk zu Klimabotschaftern ausgebildet worden sind: Karolina Parnarauskaite und Johannes Kirchhoff. Sie gaben anfangs ein kurzes Input mit Informationen, stellten anschließend allerdings nur Leitfragen, die in der gesamten Gruppe oder paarweise engagiert diskutiert wurden. Zum Schluss wurden Methoden zur Selbstentwicklung und Strukturierung eigener Projekte vorgestellt.
Nach einer kurzen Vorstellungsrunde wurde der Klimawandel zunächst grundsätzlich erläutert. Die Erläuterung war jedoch kurz, da bei allen Teilnehmern ein gutes Vorwissen vorhanden war. Der Einführung folgte eine selbstständige Arbeitsphase, in der wir die Ursachen und Folgen des Klimawandels mithilfe einer Diskussion erarbeitet haben. Anschließend wurden die Schlüsselbegriffe gesammelt und auf einer Weltkarte den „Problemgebieten“ zugeteilt.
Der Großteil der genannten Aspekte für die Ursachen des Klimawandels wurden im Zusammenhang mit der Industrie genannt. Beispiele dafür sind Im- und Export, Kohleabbau, sowie Flug- und Schiffsverkehr. Gehäuft haben sich die Ursachen in Industrieländern wie den USA und Deutschland. Die Teilnehmer schienen von diesem Ergebnis wenig überrascht. Wir haben später nochmal nachgefragt. Sie hatten mit solchen Ergebnissen schon gerechnet.
Nach den Ursachen sollten Folgen des Klimawandels ebenfalls in Form von Schlüsselwörtern auf kleinen Zetteln gesammelt werden und auf die gleiche Weise auf der Weltkarte befestigt werden. Bei den Folgen wurden Probleme aus dem ökologischen und sozialen Bereich genannt. Zum Beispiel das Schmelzen der Pole, extreme Wetterlagen, Hungersnöte und durch Dürren verursachter Wassermangel.
Interessant hierbei war die Verteilung der Stichwörter auf der Weltkarte. Wir haben festgestellt, dass die Gebiete mit den wenigsten Verursachern am meisten von den Folgen betroffen sind. Dies überraschte viele: „Damit habe ich nicht gerechnet!“, so eine Schülerin.
Als nächstes wurden Problemfragen und Statements zum Thema Klimawandel in den Raum gestellt. Diese wurden aufmerksam hinterfragt und diskutiert. Eine dieser Fragen fesselte die Teilnehmer besonders. Deshalb wurde diese nach einer kurzen Pause erneut im Plenum besprochen.
„Wer ist denn verantwortlich für den Klimawandel?“
Im Bereich der Meinungen war hier alles dabei: Von der UN, über Lobbys bis zu jedem Einzelnen von uns. So sagte zum Beispiel ein Schüler, dass „man die Schuld nicht auf die Politik schieben soll. Man will seine eigene Schuld nur nicht einsehen!“. Dies wiederum stieß auf starke Verneinungen aus der Gruppe.
Die Diskussion entwickelte sich weiter und schließlich stand die Gruppe vor vielen neuen Fragen:
- Wer sollte etwas gegen den Klimawandel tun?
- Was könnte man gegen den Klimawandel tun?
- Wer muss etwas gegen den Klimawandel tun?
In dieser Phase blühten allmählich auch die sonst ruhigen Schülerinnen und Schüler auf und wollten einen Beitrag leisten. Dennoch mussten die Workshop-Leiter dem ein Ende setzen, um zum letzten Punkt überzugehen: Methoden zur Selbstentwicklung für ein eigenes Projekt, genannt „SMART“ (spezifisch-was genau?; messbar-wie viel?; attraktiv-was erreichen wir?; realistisch-ist es möglich?; terminiert-bis wann?) und „ZWUP“ (Ziele-was?;Wege-wo, wie?; Unterstützer-wer hilft?, Kooperation; Probleme-worauf achten?). Diese Methoden helfen, um eine strukturierte Projektplanung durchzuführen. Die beschriebenen Vorgehensweisen stießen vor allem bei den Lehrern der Schulklasse auf große Begeisterung.
Schlussendlich gab es eine Feedbackrunde, in der ein großes Lob an die beiden Workshop-Leiter ausgesprochen wurde. „Ich fand es richtig spannend und finde vor allem, dass es eine gute Vorbereitung für die große Demo am Freitag ist! Jetzt weiß ich, wofür genau ich eigentlich dort sein möchte“ – so lautete das Fazit einer Teilnehmerin.
Text: Emelie Borgert und Lea Bootz, Hamburg 19.09.2019