Da die diesjährige „Wetter.Wasser.Waterkant“ hauptsächlich in der HafenCity Universität und somit in der HafenCity Hamburg stattfand, war natürlich auch eine Exkursion durch die Umgebung Teil des Programms. An vier Tagen wurde je eine Klasse durch die HafenCity geführt und hat Informationen sowohl zur Geschichte als auch zur Zukunft des Gebiets erhalten.
Früher bestand die HafenCity mit ihrer klassischen Hafenstruktur hauptsächlich aus Schuppen und Kohlekraftwerken beziehungsweise Kühllagern. Einige von ihnen kann man auch heute noch sehen bzw. sie wurden umgewandelt und werden heutzutage modern genutzt.
Ein wichtiger Aspekt bei dem Um- bzw. Neubau der HafenCity ist der Aspekt der nachhaltigen Stadt, also zum Beispiel die Stadt der kurzen Wege oder eine Funktionsmischung innerhalb einzelner Sektoren. Ziel der HafenCity ist es, die Innenstadt von der Alster und dem Jungfernstieg an die Elbe zu verlegen, um dort die Funktionen Wohnen, Arbeiten und Leben zu mischen.
Hierbei muss jedoch der Hochwasserschutz beachtet werden, da am Ufer keine neuen Deiche gebaut werden können und somit alle dort gebauten Gebäude bei einer Sturmflut in Gefahr wären. Den Schülern wurde also der dort vorhandene Hochwasserschutz mit dieser Hintergrundinformation gezeigt, da die Gebäude selbst einige Meter von der Uferpromenade entfernt und über dem Meeresspiegel gebaut werden und nur über Treppen erreichbar sind. Auch die Wasserschutztüren an der Uferpromenade fanden die Schüler sehr interessant, da viele von ihnen zuvor noch nicht in der HafenCity waren.
Da bisher 60% der HafenCity fertiggestellt ist und der derzeitige Planungsstand eine Beendigung in 6-7 Jahren vorsieht, konnten die Schüler bereits vollständig erbaute Teile, wie zum Beispiel die HafenCity Universität sehen, sowie die Baustelle im Baakenhafenquartier bestaunen.
Immer wieder standen die Aspekte von sozialem Wohnungsbau im Vordergrund, also die Anteile geförderten Wohnraums von bis zu einem Drittel in der gesamten HafenCity, um eine ausgewogene Bevölkerung in den neuen Quartieren zu ermöglichen und somit eine Miete von in etwa 6€ pro Quadratmeter kalt.
Auf die Frage, wie viele Haushalte mit Kindern wohl in ganz Hamburg leben, gab es einige Schätzungen variierend von 20% bis über 50%.
Mit der Antwort, nur 17,5% der Haushalte in Hamburg lebten mit Kindern, waren Lehrer sowie Schüler gleichermaßen überrascht. Diese Zahl erklärte aber die Notwendigkeit von altersgerechtem Wohnen anstatt nur familienfreundlichen Angeboten und dieser Gedanke wurde, wie man an den Beispielen der geplanten Gebäude sehen konnte, bereits berücksichtigt. Im Baakenhafenquartier sollen also alle Erdgeschoss-Bereiche für die Öffentlichkeit zugänglich sein und neben einer Kita und einer Schule, soll auch ein Altersheim gebaut werden.
Abgesehen von dieser sozialen Nachhaltigkeit wird auch stark auf die ökologische Nachhaltigkeit geachtet. Mit dem HafenCity Umweltsiegel sollen sich zum Beispiel alle Baufirmen zum Einhalten der geltenden Vorschriften verpflichten und umweltfreundlich bauen. Zudem haben die neuen Häuser 50% Dachbegrünung und die Stellplätze für Autos wurden für die einzelnen Häuser drastisch reduziert, wovon dann auch weitere Plätze für Carsharing-Angebote „verloren“ gehen.
Der Fokus soll also nicht nur auf Carsharing liegen, sondern auch auf Fahrrädern oder den öffentlichen Verkehrsmitteln, welche ebenfalls gut angebunden sein sollen.
Die Schüler durften im Anschluss auch den neuen Spielplatz ausprobieren, der von Kindern mitgeplant wurde, und waren begeistert von den dortigen Möglichkeiten!
Bei der HafenCity GmbH gibt es weitere Führungen (www.hafencity.com/de/infocenter/fuehrungen.html) , falls auch andere Schulklassen oder Eltern Interesse an weiteren Informationen haben.
Text: Annika Schichta, Hamburg, 01.10.2019