Das Klima-Speed-Dating der Wetter.Wasser.Waterkant.2019 ist vorbei und die kostenfreie Bildungswoche ist somit offiziell eröffnet!
Zu Beginn gab es vom Veranstalter Klimabotschafter e.V., vertreten durch Akio Hansen, einladende Worte zur Begrüßung, die durch einen kurzen Impulsvortrag von Prof. Dr. Christian Stöcker von der HAW Hamburg ergänzt wurden, um die Schüler für das Thema Manipulation in Klima-Debatten zu sensibilisieren.
Im Anschluss haben sich die 17 Expertinnen und Experten aus den unterschiedlichsten Bereichen im Zusammenhang mit Klima, Klimawandel und Nachhaltigkeit für über eine Stunde den Fragen der gut vorbereiteten 150 Schülerinnen und Schülern gestellt und versucht, innerhalb von je fünf Minuten so viele wie möglich zu beantworten.
Im Nachhinein waren die Expertinnen und Experten mehr als beeindruckt von den Schülerinnen und Schülern (aus sechs unterschiedlichen Hamburger Gymnasien und Stadtteilschulen) und deren Wissen, haben diese aber auch aufgefordert, ihre eigene Zukunft zu gestalten und auszudrücken, was sie sich wünschen. Die Schüler und Lehrer haben sich ebenfalls bedankt, und möchten das Gelernte und Erfahrene gerne in ihren Alltag mitnehmen und möglicherweise auch in ihrem Unterricht weiter vertiefen.
Einige Fragen waren zum Beispiel:
An: Adrian Ulrich (Handelskammer Hamburg)
Was ist für Unternehmen ein Anreiz für Klimaschutz-Maßnahmen?
-> Wenn effizientere Heizsystem genutzt werden, die klimafreundlicher sind, sparen diese auch Nutzungskosten und haben somit einen wirtschaftlichen Vorteil
An: Prof. Dr. Christian Stöcker (HAW Hamburg)
Wie unterscheidet sich der Journalismus heute von dem von vor 20 Jahren?
-> Fundamentale Grundsätze bleiben gleich, man muss fair bleiben und darf nicht lügen
-> Aber Internet (Social media etc.) vereinfachen den Zugang zu Informationen, leichter diese Artikel auf dem Handy zu lesen
-> Es wird immer schwieriger, Anzeigen auf Papier zu verkaufen
An: Prof. Dr.-Ing. Harald Sternberg (HafenCity Universität Hamburg)
Was für Auswirkungen hat der Klimawandel in Hamburg?
-> Wasser steigt, aber Dämme höher zu bauen hilft nur kurzfristig, daher muss man zum Beispiel den Verkehr verändern und Projekte wie „Stadtrad“ mehr benutzen
Was halten Sie von Friday’s for future?
-> Gut, dass sich Schüler engagieren, sollte aber nicht beim Freitagvormittag bleiben, eher überlegen, was man selber tun kann und sein Verhalten verändern
Was tun Sie selber um weniger CO2 zu verbrauchen?
-> Verkehrsmittel umstellen, weniger fliegen und mehr Zug fahren
An: Malte Siegert (NABU Hamburg)
Was für Konflikte gibt es zwischen Windkraft und Vögeln?
-> Die Vögel müssen geschützt werden und haben Probleme, wenn die Windräder im Weg stehen aber, neue Energien durch Windenergie sind wichtig für die Umwelt, Umsiedeln nicht möglich
An: Peter M. Friemert (ZEBAU GmbH)
Was tun Sie in Ihrem Beruf für den Klimaschutz?
-> Klimaschutz kommunizieren und über den Zusammenhang zwischen Technik und Menschen informieren
-> Fachleute und Experten zu neuen Entwicklungen befragen
-> Veranstaltungen organisieren und Projekte vorstellen, das Bauen kontrollieren durch Kontrolleure, viele Investoren und Bauträger beraten, Beispiel: Im Bezirk Altona wurde ein Klimaschutzkonzept erstellt
An: Corine Veithen (LichtBlick)
Können wir die Umwelt überhaupt noch retten?
-> Natürlich, kann und muss man machen!
Was kann man als Privatperson tun?
-> Kein Auto fahren, weniger Fleisch essen, weniger Konsum, hinwirken auf Politik; Jugendliche müssen sich dafür einsetzen (Friday’s for future)
Wie wahrscheinlich ist es, dass wir in 8 Jahren den Klimawandel besiegt haben?
-> Weniger optimistisch, Auswirkungen werden merkbar sein aber jetzt muss man schnell was tun – mehr Druck auf Politik ausüben!
Wie lange würden wir überleben, wenn wir nichts ändern?
-> Ganz große Schwierigkeiten in 20-30 Jahren.
Text: Annika Schichta, Hamburg, 01.10.2019