Neue Daten über den Zustand der Elbe

Am 18.09.2019 war die die elfte Klasse der Stadtteilschule Stübenhofer Weg zu Gast auf dem Forschungsschiff Ludwig Prandtl, welches dem Helmholtz-Zentrum Geesthacht gehört und speziell für den Einsatz in Flachwasserbereichen gebaut wurde. Die Schüler wurden im Hafen Oortkaten freundlich von Volker Dzaak (Abteilungsleiter Logistik & Organisation) empfangen. Er ist auch zuständig für die Öffentlichkeitsarbeit und sucht immer wieder gern den Austausch mit Jugendlichen. Als erstes wurden wir in das Labor das Schiffes gebracht, in dem Wasserproben analysiert werden. Dort hat sich die Klasse dann angeregt mit Volker Dzaak unterhalten. Er zeigte den Schülern unter anderem eine Farbpalette aus Glas, mit der man den Zustand des Wassers sehen kann. Er zeigte uns auch, wie man mit der sogenannten Seki-Scheibe die Sichttiefe des Wassers der Elbe messen kann. Dies ist eine weiße, an ein Seil gebundene Scheibe, die man ins Wasser lässt um den Zustand des Wassers zu ermitteln.

Wasserprobenentnahme aus der Elbe, Quelle: Marouane Bellahmer

Anschließend wurde unsere Klasse noch rumgeführt, um das ganze Schiff zu sehen. Der Kapitän des Schiffes, Marko Macht, übernahm diese Führung. Er zeigte uns unter anderem den Kontrollraum, das Deck und wir sind sogar auf ein weiteres kleineres Boot gestiegen. Dieses eignet sich sehr gut, um weitere Wasseranalysen durchzuführen. Nach dem wir uns damit kundig gemacht haben, kamen wir zur letzten vorbereiteten Station. Hier empfing uns Frau Insa Meinke. Sie ist Klimaforscherin und leitet das Norddeutsche Klimabüro.

Der Kontrollraum des Forschungsschiffes Ludwig-Prandtl des HZG, Quelle: Marouane Bellahmer

Auch mit der letzten der Fachpersonen haben die Schüler ausgiebige und angeregte Diskussionen geführt. Hierbei ging um das Erhalten der Umwelt und die klimatischen Veränderungen. Dafür sollten sie auf die Website des Norddeutschen Klimabüros gehen (www.hzg.de/institutes_platforms/norddeutsches_klimabuero), um sich die klimatischen Verhältnisse der letzten Jahrzehnte anzuschauen. Frau Meinke führte unter anderem aus, dass der Meeresspiegel im Zeitraum von 1901 bis 2010 weltweit um ca. 20 cm gestiegen ist. Dieser Anstieg beruht im Wesentlichen auf zwei Faktoren: Die Erwärmung der Ozeane führt einerseits zur Ausdehnung des Wassers  und andererseits lassen die gestiegenen Lufttemperaturen Gletscher und Eisschilde abschmelzen, wodurch Wasser vom Festland in die Ozeane gelangt.

Dann sprachen wir über die Sauberkeit des Wassers der Elbe. Wir hatten im Forschungslabor zuvor eine aus der Elbe entnommene Probe analysiert. Diese und die Informationen, die den Forschern aus zahlreichen Untersuchungen vorliegen, lassen zusammen die Schlussfolgerung zu, dass das Wasser der Elbe sehr viele winzige Bestandteile enthält und ganz viele Organismen in sich trägt. Der Zustand des Wassers der Elbe habe sich in den letzten Jahren tatsächlich sogar verbessert und sei so gut wie schon lange nicht mehr. Dies rief einiges Erstaunen bei den Schülern hervor. Wir sprachen auch noch über den Klimawandel, der in den letzten Jahren verstärkt zu spüren und auch wissenschaftlich nachzuweisen ist. Alle Schülerinnen und Schüler konnten kommunikativ etwas beitragen. Nach dieser vielseitigen Diskussion kam auch bald das Ende der fast drei Stunden auf dem Forschungsschiff und wir verabschiedeten uns freundlich.

An Deck der Ludwig-Prandtl, Quelle: Helmholtz-Zentrum Geesthacht (HZG)

Ich fragte danach einige der Schülerinnen und Schüler nach ihrer Meinung zum heutigen Tag. So sagte mir z.B. einer: „Ich fand den heutigen Ausflug sehr sinnvoll. Ich habe von den sehr netten Experten viel gelernt und auch Schüler, die bisher nicht viel über das Thema wussten, konnten sich mit einbringen, indem sie zum Beispiel ihre eigenen Erfahrungen und Wahrnehmungen zum Klima schilderten.“

Diese positive Gesamteinschätzung wurde von allen Schülern geteilt – wir können diese Exkursion nur jeder anderen Gruppe empfehlen! Der Ausflug zum Forschungsschiff Ludwig Prandtl gab uns einen kurzweiligen, informativen und innovativen Einblick in verschiedene Bereiche der Wasserforschung. Wir sind bereits auf der Suche nach einer weiteren ähnlichen Veranstaltung.

Text: Marouane Bellahmer, Hamburg, 29.10.2019