Ein Herz für die Umwelt!
„Was denkt ihr denn, wie lange man braucht, bis eine Umweltkampagne organisiert ist?“, fragt eine Greenpeace-Mitarbeiterin eine zehnte Klasse am 18.09.2018. „So 20 bis 21 Tage“, tippt der Schüler Bernd (die Namen wurden aus datenschutzrechtlichen Gründen geändert). „Eine Woche“ vermutet hingegen Vanessa. „Tatsächlich dauert es teilweise Monate, Kampagnen wie unsere Detox-Kampagne zu organisieren.“
Von dieser und von vielen anderen Kampagnen, zum Beispiel zum Schutz des Hambacher Forstes, den RWE roden will, um Braunkohle zu fördern, erfahren die 24 Schülerinnen und Schüler der Klasse an diesem sonnigen Dienstag. Ursprünglich sollten sie an einem Greenpeace-Workshop zu Mobilität in der Stadt teilnehmen, da die Dozentin jedoch kurzfristig krankheitsbedingt ausfiel, musste die 1971 gegründete Umweltorganisation improvisieren. Anstelle der geplanten Themen zu alternativen Mobilitätskonzepten und der Luftverschmutzung, erfahren die Schülerinnen und Schüler viel über Atomtests sowie das Bienensterben.
Doch trotzdem sind die Schülerinnen und Schüler begeistert. „Es war anders, als ich erwartet habe, das heißt aber nicht, dass es schlecht war. Im Gegenteil, es war sehr lehrreich und interessant“ sagt zum Beispiel Franz-Joseph, einer der Schüler. Ihm hätten besonders die anschaulichen Exponate der Greenpeace-Ausstellung gefallen, die die Teilnehmenden während dieses Workshops besichtigt haben. Hier hatten die Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit, Spiele zu spielen, in denen vor der Überfischung der Meere gewarnt wird, Simulationen zu sehen, in denen auf Möglichkeiten aufmerksam gemacht wird, wie die Energiewende bis 2050 möglich ist und Filme zu gucken, die verschiedene Arten, alternative Energien zu nutzen, aufzeigen.
Davor, währenddessen und danach werden sie dauerhaft über die Berufsmöglichkeiten informiert, die Greenpeace bietet. Neben den Aktivisten, die vermutlich jeder kennt, beschäftigt Greenpeace nämlich auch Wissenschaftler/innen, Kampaigner und Medienspezialisten. Jede und jeder von ihnen hat unterschiedliche Aufgaben, über die sich die Schüler informieren.
Gegen Ende des Workshops hört man einige Zehntklässler murren: „Schade, dass es schon zu Ende ist!“ Tatsächlich hat der Workshop ca. zwei Stunden gedauert, für viele ist die Zeit jedoch viel zu schnell vorbeigegangen. Während die einen murren, schmieden die anderen schon Berufspläne: „Eigentlich wäre es ja ganz interessant, da zu arbeiten“, meint zum Beispiel Franziska, eine weitere Schülerin.
Insgesamt hat der Besuch bei Greenpeace einen guten Eindruck hinterlassen; Schülerinnen und Schüler und Lehrer gehen teils lächelnd, teils nachdenklich nach Hause. Denn heute haben sie gelernt, wie schwierig die Arbeit bei Greenpeace ist und weswegen es teilweise Monate braucht, Kampagnen zu organisieren.
Autor: Charles Lübcke, Hamburg, 19. September 2018